Ferien 2014 – Woche 4

l'écluse de RéchicourtHeute Montag sind wir wieder bei Regen, resp. Gewitterregen erwacht und haben nach dem Frühstück das Schiff bereit gemacht. Bei leichtem Regen haben wir uns nun definitiv auf den Heimweg gemacht. Dies jedoch in die entgegengesetzte Richtung als gewohnt, resp. gewünscht. Wieder einmal durch die l’écluse de Réchicourt. Nach rund 20 Kilometern und 7 Schleusen haben wir den Port de Lagarde erreicht, wo wir auf Mittwoch den Verlad der Sydney organisiert haben.

Kaum haben wir die Sydney festgemacht, ging’s los. 14 Mietboote wurden übernommen, Einweisungen und Testfahrten durchgeführt. Dann die Schiffe mit den mitgebrachten Vorräten beladen und schon gingen die Ferien los. Speziell war heute auch das Wetter. Leichter Regen, dann das Gefühl, dass das Wetter jetzt besser wird und dann runter mit dem Regen, was nur möglich war. Aber wir sassen ja im Trockenen und beobachteten mit etwas Schadenfreude das emsige Treiben um uns herum.

Wanderer in FrankreichAm Dienstag hat uns der Regen geweckt. Da wir eh einen „Herumhängertag“ hatten, spielte dies keine Rolle. Trotzdem hat Astrid uns überredet, eine Wanderung in das Nachbardorf „Bourdonnay“ zu machen. Uns, das heisst Karin, Siegmar und mich. Die zwei warteten auch auf den Verlad ihrer ORION mit Heimathafen in Breisach. Den Nachmittag verbrachten wir mit Abbau der Fenster, Sommerverdeck, verzurren der Sitzmöbel und dem Verstauen aller Gegenstände, welche nach dem Transport noch gebraucht werden. Am Abend haben wir mit weiteren Böötlern im Restaurant PK 209 im Hafen von Lagarde ausgezeichnet gegessen und anschliessend bis spät in die Nacht über den bevorstehenden Verladetag diskutiert.

MS Sydney wird ausgewassertMS Sydney in LutzelbourgAm Mittwoch sollte dann ja um 09.30 Uhr das erste der zwei Schiffe in Lagarde verladen werden. In Lutzelbourg war geplant um 08.00 Uhr ein Schiff zu verladen, dann nach Lagarde zu fahren, das Schiff einwassern und sofort die Sydney zu verladen. Aber eben, meistens kommt es anders als man denkt. Der LKW kam mit rund 1,5 Stunden Verspätung im Hafen an und sofort schwamm das grosse Schiff von Engländern im Wasser. Jedoch entpuppte sich der Verlad der Sydney als wahre Knacknuss. Der Tiefganganhänger war zu gross, respektive die Sydney zu klein (Sag ich ja seit Jahren der Astrid, bisher jedoch erfolglos) und so musste einiges improvisiert werden, bis der Verladechef zufrieden war. Als die Sydney verladen war, gingen die Jungs aber zuerst in die wirklich verdiente Mittagspause.

Anschliessend sind wir nach einer rund einstündigen Fahrt mit dem Hafenmeister in Lutzelbourg eingetroffen, haben etwas beim Verladen eines weiteren Amerikanerschiffes geholfen und auf das Eintreffen der Sydney gewartet. Wenig später kam sie, ohne jegliche Beschädigung und schwupp, schon schaukelte sie wieder im Wasser, wo sie ja eigentlich auch hingehört. Nach rund 10 Kilometern und 8 Schleusen sind wir dann um 18.20 Uhr in Saverne eingetroffen. Nach dem Aufbau der Fenster und übrigen Aufbauten haben wir in der Taverne Katz das Menü „La Timbale de Volaille aux Girolles“ (Blätterteigpastete mit Hühnerfleisch) gegessen. Dieses Gericht können wir nur empfehlen. Wir werden es bei unserem nächsten Besuch sicher wieder bestellen.

SaverneMS SydneyNach einer ruhigen Nacht ist Astrid bereits um 6.00 Uhr in Richtung Bäckerei losmarschiert und um 07.10 Uhr sind wir schon losgefahren. Da wir zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht genau wussten, wie sich die Niederschläge der letzten Tage in der Schweiz und Deutschland auf den Wasserstand des Rheins ausgewirkt haben, sind wir durch die Südschleuse bei Strasbourg in den Rhein gefahren. Ziel war der Yachthafen von Kehl, wo wir zum Nachtessen mit Andreas verabredet waren.

Hochwasser RheinDer Rhein war sehr hoch, braun und mit viel Schwemmholz bedeckt. Wir sind mit über 20 Stundenkilometern zu Tale gefahren und haben dann kurz unterhalb der Hafeneinfahrt gewendet und sind mit gut 5 Stundenkilometer gegen die Strömung in den Hafen eingefahren. Nach dem Essen ist dann Astrid mit dem Auto bereits wieder nach Hause gefahren.

Am Freitag sind Andreas und ich um kurz vor 9.00 Uhr mit einem etwas mulmigen Gefühl in den Rhein gefahren und sind dann aber zu unserem Erstaunen doch sehr zügig vorangekommen. Bereits um 13.00 Uhr sind wir bei unserem heutigen Tagesziel „Yachthafen“ Lahr vorbeigefahren. Wir haben uns entschlossen, noch etwas weiter zu fahren und sind dann so gegen 16.00 in den Hafen des Yachtclubs Weissweil eingefahren. Vor den grossen Schleusen herrschte grosser Andrang der Frachter und Hotelschiffe. Diese konnten den Rhein wegen des Hochwassers am Mittwoch nicht passieren und so war heute einiges los.

Sonnenaufgang WeissweilDen letzten Fahrtag begannen wir um 5.00 Uhr mit dem Frühstück und um 6.00 Uhr hiess es bereits „Leinen los“. Eigentlich hatten wir einen Besuch von Breisach auf dem Programm, aber als wir sahen, dass der tolle Sonnenaufgang einer Regenfront Platz machte und das Hochwasser eher zu steigen begann, haben wir uns entschlossen, einfach so weit wie möglich zu fahren. Die fünf Schleusen konnten wir jeweils ohne Wartezeiten und die ersten drei sogar mit demselben Frachter durchfahren. Da teilweise nur eine der zwei Schleusenkammern in Betrieb war, warteten bis zu fünf Frachter / Hotelschiffe vor den Schleusen.

Um 18.20 Uhr hiess es dann im Heimathafen Kembs „Leinen fest“. Sofort haben wir uns mit dem Wichtigsten beschäftigt: Reservation im Restaurant „Peniche“ im Hafen Kembs. Wir haben den Abend sehr genossen. Am Sonntag früh ist dann Astrid mit dem Auto und frischen Brötchen zum Frühstück und anschliessender Heimfahrt eingetroffen.

Für diejenigen, welche behaupten, wir hätten dieses Jahr keinen Sommer gehabt: Ich/Wir sind in den vier Wochen auf dem Schiff nur wenige Male von Regen begleitet worden – also – richtiges Böötlerwetter!!

Und wie immer: Für die eher technisch oder buchhalterisch Interessierten geben wir hier ein paar Eckdaten unserer Reise bekannt.

Anzahl Standorte                              25 Häfen

Besuchte Länder                             Deutschland, Frankreich

passierte bewegliche Brücken     1 Stück jedes Mal extra für uns geöffnet

passierte Schleusen                      104 Stück

passierte Hebewerke                     0 Stück (Arzviller schon wieder defekt)

LKW Verlad                                     1 Stück (Lagarde nach Lutzelbourg)

durchfahrene Tunnels                  0

Total gefahrene Kilometer           1’081 Kilometer

Total Motorenstunden                  132  Stunden

Total verbrauchter Diesel             ca. 525 Liter

Und wieder ist eine tolle Reise zu Ende gegangen.

Astrid und Andrej

 

Keine Kommentare vorhanden.

Eine Antwort erfassen