Sommerferien 24.06. – 08.07.2005

Bereits am Freitagabend, den 24.06.05 sind wir nach Grenzach gefahren um unsere Sommerferien in Angriff zu nehmen. Nachdem wir 2 mal vollbepackt vom Auto zum Schiff marschiert sind, haben wir das Auto parkiert und uns voll auf die bevorstehende Abfahrt mit dem Schiff vorbereitet. Sämtliche Waren wie Kleider, Getränke und Esswaren für 2 – 3 Tage sind verstaut worden, so dass das Schiff doch noch einen gemütlichen Eindruck machte. Astrid bereitete schon mal das Abendessen vor. Ich nutzte diese Zeit um noch genügend Trinkwasser zu bunkern und technische Kontrollen durchzuführen. Wir haben den Abend auf dem Schiff bereits sehr genossen.

Nach einer relativ kurzen Nacht, in welcher wir infolge Nervosität (was, wie, wo, wenn – es war unsere erste Reise) nicht wirklich gut geschlafen haben, ging’s endlich los. Um 09.45 Uhr hiess es „Leinen los“ und um 10.10 Uhr konnten wir die Schleuse Birsfelden passieren. Beim Yachthafen Weil a. Rhein liessen wir es uns trotz bisheriger Fahrzeit von nur knapp 40 Minuten nicht nehmen einen vielleicht letzten feinen Kaffee zu trinken. Vielleicht wollten wir auch nur unsere Nervosität beruhigen.

MS Sydney in der Schleuse Kembs

MS Sydney in der Schleuse Kembs

Bereits bei der zweiten Schleuse Kembs wollten wir die soeben erworbenen Funkkenntnisse ausprobieren. Leider haben wir den Schleusenwärter und vermutlich auch er uns nicht verstanden. Trotzdem durften wir zusammen mit einem Passagierschiff und 2 anderen Sportbooten in die Schleuse einfahren.

Nun begann für uns die wirkliche Reise. Bis zur Schleuse Kembs sind wir schon mit unserem alten Schiff einmal gefahren. Kurz nach der Schleuse geht ein Abzweiger nach Mulhouse in Frankreich. Diese Route werden wir ein anderes Mal befahren.

Nach jeweils einer Stunde Fahrzeit erreichten wir die nachfolgenden Schleusen Ottmarsheim, Fessenheim und Vogelgrun (Breisach). Wir hatten unser Tagesziel hundemüde erreicht und hofften, dass wir auch ein gemütliches Plätzchen im Hafen ergattern konnten. Eigentlich waren wir zu diesem Zeitpunkt der Meinung, dass das heute erlebte kaum etwas mit Ferien, sondern mit harter Arbeit zu tun hat – Anfänger eben.

Schon bei der Einfahrt in den Hafen sind wir, für uns total ungewohnt freundlich, empfangen worden. Sind wir doch sofort von anwesenden Bötlern eingewiesen worden und auch beim Festmachen durften wir selber kaum Hand anlegen. Noch etwas Probleme mit der Stromversorgung – wir organisierten bei unseren Nachbarn Adapter für die verschiedenen Steckdosen – dafür hatte es auf Sydney eine ganze Schachtel davon – richteten wir uns für den Aufenthalt ein.

Da es uns so gut in Breisach gefallen hat, blieben wir gerade 3 Tage und erkundeten das Städtchen, aber auch die Umgebung inkl. das angrenzende Frankreich mit den mitgeführten Fahrrädern. Den natürlichen Rheinfluss und den Hafen auf der französischen Seite von Breisach haben wir mit dem Schlauchboot erkundet.

Nachdem wir uns richtig erholt hatten, nahmen wir am 28.06.2005 unsere 2. Etappe nach Kehl in Angriff. Diese 4 Schleusen, Marckolsheim, Rhinau, Gerstheim und Strasbourg haben wir bestens passieren können. Alleine bei der Schleuse Gerstheim, welche gerade saniert wurde, mussten wir auf Grund des höheren Verkehrsaufkommens fast 2 Stunden warten. Es war nur eine Schleuse in Betrieb und der ganze Frachtverkehr musste durch diese fahren.

In Kehl angekommen genossen wir zuerst einen feinen Kaffee im Yachtclub und berichteten mit einem Segler, welcher gerade alleine über 2’000 Kilometer mit dem Segelboot auf den Kanälen zurückgelegt hatte.

Am nächsten Tag fuhren wir bei leichtem Regen, welcher sich aber gegen Mittag verzogen hat, mit den Fahrrädern über die Grenze nach Strasbourg. In Petit Paris genossen wir einen feinen Flammkuchen und liessen die idyllische Stimmung in vollen Zügen auf uns einwirken.

MS Sydney in der Zufahrt zum Petersee

MS Sydney in der Zufahrt zum Petersee

Unser nächstes Ziel, den Petersee, liessen wir bei der Weiterfahrt am 30.06.05 auf Anraten eines Hafenmeisters rechts liegen und steuerten den Offendorfersee an. Ausgestorben präsentierte dieser sich und nach kurzem Suchen haben wir uns für einen tollen Liegeplatz an einem ausgedienten Ponton entschieden.

Auch hier sind wir von der Hafenmeisterin äussert nett empfangen und sogleich über die wichtigsten Gegebenheiten informiert worden. Im Unterschied zum Petersee liegt ca. 3 Kilometer entfernt ein kleines Dorf, in welchem wir unsere Vorräte wieder auffüllen konnten. Sehr erstaunt waren wir über unsere Nachbarn, welche hier ihren Heimathafen haben, als diese nach zweimaligem Grüssen bei uns nachgefragt haben, ob sie etwas für uns einkaufen müssen. Nochmals Danke für das Angebot.

Nach einem Arbeitstag mit kleineren Schleif- und Malerarbeiten haben wir uns entschlossen, einen „Freitag“ einzulegen und mit dem Schlauchboot wieder rauf, in den Petersee zu fahren. Diese Fahrt kann ich jedermann nur bestens empfehlen. Die hier angetroffene Natur und das glasklare Wasser haben uns spontan zum Baden eingeladen. Bei der Rückfahrt sind wir auch in die einzelnen Querflüsse eingefahren, welche uns sehr an Filme aus dem Amazonasgebiet erinnert haben.

Am Samstag haben wir Besuch von Pati und Francis erhalten, mit welchen wir einen tollen Abend erlebt haben. Leider hat anschliessend das Wetter umgeschlagen. Wenig Regen, aber dafür viel kühler haben wir am Dienstag, 4.07.2005 den Heimweg in Richtung Kehl angetreten. Gegen den Strom gilt es doch die Maschine etwas mehr zu fordern. Auch betrachteten wir die wiederkehrenden Schleusen langsam aber sicher als willkommene Abwechslung des Schifferalltages. Jede Schleuse ist ein besonderes Erlebnis und die flüchtigen Grüsse zu den Berufsschiffern haben uns jedesmal gefreut.

Am Abend genossen wir wieder ein feines Menü, leider wieder im Innern des Yachtclubs Kehl. Wie bereits bei unserem letzt-wöchentlichen Besuch zog eine Gewitterfront über Kehl. Den nächsten Tag verbrachten wir in Kehl und studierten die Stadt und Umgebung.

Auf Grund des leider nicht sommerlichen Wetters sind wir am nächsten Tag retour nach Breisach geschippert und haben den Abend, zusammen mit Klara und Markus, welche extra mit dem Auto aus CH-Kaiserstuhl angereist sind, beim „Türken“ sehr genossen. Den nächsten Tag haben wir nochmals so richtig ausgeplempert und sind dann am Donnerstag, 07.07.2005 retour in unseren Heimathafen in Grenzach gefahren.

Hier haben wir das Schiff aufgeräumt, von den vergangenen Tagen geschwärmt und den Abend gemütlich ausklingen lassen. Leider sind die Ferien viel zu schnell vorbei gegangen.

21.08.05

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