Ferientörn 2012 / Woche 2

Heute Samstag war Crewwechsel. Die Stef(ph)ans haben sich verabschiedet und sind mit Astrids Auto nach Hause gefahren. Astrid und ich haben nach einem kurzen Mittagslunch die Stadt besichtigt, einen Kaffee mit Kuchen genossen und anschliessend  die Vorräte aufgefüllt. Leider hat sich das Wetter nicht so gefreut wie ich, dass Astrid gekommen ist. Es war den ganzen Tag stark bewölkt und sehr windig.

MS Sydney braucht StromIn der Nacht auf Sonntag hat es immer wieder geregnet. Auch am Morgen war der Himmel noch Wolken verhangen und als wir nach gemütlichem Frühstück als erste den Hafen verlassen wollten, hat doch unsere Sydney gestreikt. Der Motor machte nicht den Anschein anlaufen zu wollen. Meine Diagnose – Batterie leer. Das konnte eigentlich gar nicht sein, aber die Voltanzeige blieb stur auf Null. Dies obwohl alle übrigen Tests ausreichend Strom anzeigten. Ich marschierte zum Hafenmeister und fragte, wo ich heute Sonntag neue Batterien bekomme. Per Zufall war gerade eine Neue vorrätig und auch innert einer Viertelstunde eingebaut. Oh Schreck – auch diese lief nicht. Interessiert schaute ein Nachbar in die Sydney und fragte mich wo denn das Problem liege. Wir sollen doch einfach die Batterieklemmen abnehmen und diese und die Batteriepole sauber putzen. Gesagt – getan und die Sydney surrte wieder wie eh und je. DANKE für den guten Tipp.

MS Sydney begrüsst die Wassersportveranstaltung auf der SaarSo sind wir doch mit einer Verspätung von rund 2 Stunden abgefahren. Durch die Stadt Saarbrücken und dann durch die ersten Saarschleusen auf der natürlichen Saar. Wirklich eine tolle Gegend mit vielen saftgrünen Abschnitten. Unterwegs mussten wir eine halbe Stunde pausieren,  weil eine Wassersportveranstaltung stattfand. Bei unserer Durchfahrt während einer Pause hat uns der Speaker begrüsst und dem Schweizerboot eine gute Reise gewünscht. Diesen Gruss haben wir mit einem langen Hupen erwidert. Gegen 16.00 Uhr sind wir in Dillingen eingetroffen und haben einen zweistündigen Marsch durch die Stadt und die nähere Umgebung gemacht. Das Nachtessen genossen wir im „Bootshaus“, ein am Hafen gelegenes Restaurant, welches wir sehr empfehlen können

Am Montag sind wir nach dem Frühstück zum Hafenmeister um den Schlüssel abzugeben und den Strom abzurechnen. Er schaute bedenklich zum Himmel und meinte: Es beginnt jetzt gleich zu regnen. Dies obwohl eigentlich erst von Weitem dunkle Wolken sichtbar waren. Wie Unrecht er doch hatte. Es dauerte sicherlich noch 3 Minuten bis die ersten Tropfen fielen. Vielleicht ein Kandidat für unsere Muotataler Wetterfrösche?

MS Sydney - Kapitän und die SaarschlaufeNach nur gerade 1 ¼ Stunde Fahrt und einer Schleuse sind wir in Merzig eingetroffen. Wir genossen die kurze Fahrt in beinahe unberührter Natur und bei bewölktem Himmel, aber zu Glück bereits wieder ohne Regen. Nach kurzer Anmeldung beim Hafenmeister sind wir mit den Fahrrädern in Richtung Saarschlaufe losgefahren. Wir wollten rund 10 Kilometer der Saar nachfahren, dann mit der Fähre übersetzen und anschliessend auf den Aussichtspunkt „Cloef“ wandern. Montags fährt aber leider die Fähre nicht. So mussten wir mit dem Fahrrad bis nach Mettlach fahren und dann auf der anderen Saarseite wieder zurück fahren. Nach einem fast stündigen Aufstieg mit 183 Höhenmetern sind wir mit einer einmaligen Aussicht belohnt worden. Auch die feine Gulaschsuppe und der Pfannkuchen mit frischen Erdbeeren im Gasthaus Blumenfels haben uns die Strapazen schnell vergessen lassen.

Das Abendessen konnten wir erstmals auf der Terrasse unserer Sydney geniessen. Die Sonne hat uns bis spät in den Abend verwöhnt. Ein echt anstrengender, aber toller Tag hat uns abends müde in die Kojen fallen lassen.

MS Sydney - Mühlen von SaarburgNicht wie vermutet mit Muskelkater, sondern gut in Form sind wir am Dienstag aufgewacht und bereits um 9.00 Uhr bei tollem Wetter losgefahren. Heute durchfuhren wir die Saarschlaufe auf dem Wasser. Ein wirklich tolles Naturspektakel mit naturbelassenen Wäldern auf beiden Flussseiten. Nach 2 Schleusen und 34 Kilometern, teilweise bei Sonne, Wind und Regen, sind wir  um 13.45 Uhr in Saarburg eingetroffen. Die Stadt haben wir durchfahren und im nahe gelegenen Yachthafen die Sydney festgemacht. Kurz einen Kaffee und beim Hafenmeister angemeldet und schon wieder ein Fussmarsch in die Stadt. Natürlich hat Astrid auch wieder einen Aufstieg auf die Saarburg auf dem Programm. Aber die Aussicht hat den mühsamen Weg längst übertroffen. Auch die anschliessende Rast in der Eisdiele war perfekt. Das Abendessen genossen wir wieder auf der Terrasse unserer Sydney, diesmal aber bei Regen.

In der Nacht auf Mittwoch hat es nur einmal geregnet. Dies von Dienstag rund 22.00 Uhr bis Mittwochs ca. 12.00 Uhr. So hat es uns recht erstaunt, als wir um 08.30 Uhr nicht alleine, sondern zu dritt weggefahren sind. Ein Deutscher mit dem Schiff „Pescado“, den wir bereits letzte Woche kennen gelernt haben und ein Holländer mit dem Schiff „Flamingo“. Bei starkem Nieselregen sind wir durch 2 Schleusen und anschliessend von der Saar in die Mosel gefahren. Der Deutsche fuhr weiter zu Tal in Richtung Koblenz und dann weiter nach Holland, wo sein Boot stationiert ist. Der Holländer hat uns zu Berg bis in den Hafen von Schwebsange (Luxemburg) begleitet. Am Nachmittag sind wir zu Fuss in das nahe gelegene Dorf marschiert, welches ausser einigen Weinmuseen und Weinkellern rein gar nichts zu bieten hat.

MS Sydney im NebelDonnerstags sind wir bereits um 05.30 Uhr bei dickem Nebel losgefahren. Hinter uns im Schlepptau ein Kanadier, welcher mit seinem Motorsegler von Kanada gekommen ist und im Moment die Kanäle Europas bereist. Der Nebel war teilweise so stark, dass mein Radar (Astrid) am Bug stehen musste um nach bereits fahrenden Frachtern und Bojen Ausschau zu halten. Die Fahrt verlief ohne jegliche Wartezeiten bei den Schleusen so dass wir bereits um 13.15 Uhr in Metz nach 63 Kilometern die Sydney festmachen konnten. Am Nachmittag sind wir durch die tolle Stadt geschlendert und am Abend wurde eine geplante Grossveranstaltung in Folge Gewitters abgesagt. Auch wir haben unsere Sydney „sturmfest“ gemacht und auf den grossen Regen gewartet. Ausser ein paar heftigen Sturmböen und mehrerer kurzen Platzregen ist jedoch nicht viel passiert.

Narrowboat - Erinnerungen an meinen SchottlandtörnAm Freitag hat uns endlich wieder mal die Sonne geweckt. Ein toller Morgen begrüsste uns und nach dem Frühstück machten wir die Sydney wieder fahrbereit. Alle Vorsorgemassnahmen in Bezug auf den angekündigten Sturm konnten wieder abgeräumt werden. Wir sind bei sonnigem aber kühlem Wetter unsere letzte Route auf der Mosel gefahren. Nach rund 40 Kilometern sind wir bereits wieder in den Rhein-Marne-Kanal eingebogen. Obwohl Astrid auf Grund der bei unserer letzten Moselfahrt gemachten Erfahrungen eher ein etwas ungutes Gefühl hatte, war sie von der diesjährigen Schleuserei begeistert. Gerade mal bei einer Schleuse mussten wir eine Wartezeit in Kauf nehmen. Alle übrigen Schleusen standen jeweils nach unserem Funkspruch (auf Französisch – mein Kurs trägt die ersten Früchte J) für uns bereit. Merci beaucoup mes éclusieurs.

Lichtspiel in NancyNach einem feinen Nachtessen konnten wir noch ein Lichtspiel auf dem „Place Stanislas“ in Nancy geniessen. Ein wahres Zauberwerk wie man mit verschiedenen Lichtern ein und dasselbe Gebäude verwandeln kann.

 

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