Wir starten diesmal unseren Urlaub an einem Dienstag und fahren gemütlich, mitten in der Ferienzeit, ohne Stau ins Tessin auf den TCS Campingplatz in Lugano, welcher gut besucht ist. Zum Glück haben wir reserviert. Unsere Vorfreude, mit Vero im See plantschen zu können, wurde durch das Badeverbot für Hunde etwas getrübt. Kein Problem, ausserhalb des Campings ist noch ein kleiner Strand für Hunde. Mit einer grossen Tafel wird auf die Gefahr von Blaualgen aufmerksam gemacht. Vero musste bis am Abend weiter schwitzen. Erst bei unserem Abendspaziergang konnte er im Zufluss Vedeggio ausgiebig baden.
Am Mittwoch führte uns die Fahrt nach Lignano Sabbiadoro auf den grossen Campingplatz. Alle Plätze haben uns gemeldet, dass sie ausgebucht seien. Trotzdem haben wir für eine Nacht einen ruhigen Platz bekommen. Am überfüllten Strand ist ein Abschnitt nur für Hunde und deren Halter. In kleinen Boxen an geschätzte 5 x 5 Meter dürfen die Hunde ohne Leine neben den Haltern in der prallen Sonne liegen – all jene, welche unsere Hühnerweide kennen, wissen, dass diese ein schöneres Leben haben. Ins Wasser durften die Hunde an der Leine mit Maulkorb. Wir haben weder Leinen noch Maulkörbe gesehen. Somit konnte auch unser Vero mit uns ins offene Meer hinausschwimmen.
Die Fahrt vom Donnerstag führte uns nach Portorož, auf dessen Camping Lucija wir per Internet für 3 Nächte gebucht haben. Die Bewertungen auf unserer Camper-App, sind aber derart schlecht, dass wir mit grosser Skepsis auf den Platz gefahren sind. ABER – wir hatten einen tollen Schattenplatz und der gesamte Campingplatz machte einen viel besseren Eindruck als wir erwartet haben. Allein die nächstgelegenen Sanitäranlagen sind etwas stark in die Jahre gekommen. Jedoch kann der Camping gar nichts dafür, wenn irgendwelche Besucher nicht wissen, wie man sich auf dem Klo richtig verhält. Wir haben den nahen Strand, trotz ca. 30° Wassertemperatur sehr genossen. Am Freitag sind wir rund 1 ½ Stunden nach Piran marschiert und haben dort ganz fein gegessen. Rückfahrt mit dem Bus und Maulkorb.
Die Hitze hat uns aber dazu ermuntert, am Samstag nur kleine Spaziergänge und mehrere Badestops zu machen. Ein richtiger Faulenzertag 😉.
Am Sonntag fuhren wir mit etwas Wehmut nach Ljubljana – die Geburtsstadt meiner Mutter, welche leider letztes Jahr verstorben ist. Ich selbst habe im Alter von 6 Jahren ein halbes Jahr bei meinen Grosseltern in Ljubljana gewohnt und wir haben als Kinder jedes Jahr mindestens einen Besuch gemacht. Was sind wir immer von den Grosseltern verwöhnt worden. Kinobesuche, tolle Wanderungen ja sogar mein erstes Fahrrad haben wir dort erhalten. All diese Geschichten haben wir bei einem gemütlichen Abendessen mit meinem Onkel Drago und meinem Cousin Andrej in der Stadt Revue passieren lassen.
Am Montag wollten wir auf Grund der hohen Temperaturen etwas in die Berge und sind nach Bohinj gefahren. Der Campingplatz liegt am gleichnamigen See und wir hofften, entgegen der Kommentare im Camper-App, auf Grund der frühen Anreise einen Platz zu bekommen. Aber wie allen bekannt – die Hoffnung stirbt zuletzt. „Alles ausgebucht“. Also sind wir wieder rund 10 Kilometer zurückgefahren und haben auf dem Campingplatz „Danica“ einen super Platz bekommen. Rund 100 Meter Fussmarsch und ab in die kühle Sava – wir drei haben es so genossen, dass wir gerade 2 Nächte geblieben sind.
Auf Grund der Sommerhitze wollten wir anschliessend entweder an den Wörther- oder den Faakersee. Aber wohin wir auch kamen – alles ausgebucht. Donnerstag war Feiertag und so machten doch viele ein verlängertes Wochenende. So fuhren wir auf den Camping Gerli in Villach, welcher etwas abseits vom Wasser liegt. Die Plätze können frei gewählt werden und die Anlage ist wohl sauber, aber doch etwas in die Jahre gekommen. Viele festabgestellte Wohnwagen haben vermutlich seit Jahren keinen Schwamm mehr gesehen. Wir genossen ein feines Nachtessen in der zu unserem Erstaunen gut gefüllten Gaststätte.
Die restliche Fahrstrecke wollten wir in etwa gleich lange Strecken aufteilen und so suchten wir in Bruneck und Umgebung einen Platz zum Übernachten und sind auf dem Camping Ansitz Wildberg in St. Lorenzen fündig geworden. Die Reception liegt in einem alten Gutsbetrieb mit grossem Innenhof, welcher zum Verweilen einlädt. Wir ergatterten den letzten verfügbaren Platz und buchten diesen sofort für 2 Nächte. Allein die glamourösen Sanitäranlagen sind ein Besuch wert. Noch nie haben wir in den von uns besuchten SPA solche Einrichtungen gesehen. Den Freitag verbrachten wir mit einem Fussmarsch in die Altstadt Bruneck samt Aufstieg zum Schloss. In allen öffentlichen Verkehrsmitteln unserer Reise herrscht für Hunde über 6 kg Körpergewicht Maulkorbpflicht. Da musste auch der liebe Vero durch. Den Rückweg haben wir mit dem Zug bewältigt und bevor wir zu unserm Camper kamen, durfte Vero im nahe gelegenen Bach ein Bad nehmen. Wir sprangen kurz darauf auch in den sauber gepflegten Pool des Campingplatzes.
Für die Fahrt nach Feldkirch haben wir 3 ½ Stunden Fahrzeit eingerechnet. Auch wir können uns ja mal verrechnen 😉. Durch die zur Kenntnis genommene Sperrung des Arlbergtunnels wurde die Fahrtzeit um ½ Stunde verlängert. Bei der Abfahrt von der Brennerautobahn wurde auch die Sperrung der Arlbergpassstrasse infolge Murgangs angezeigt. Wir folgten einfach unserem Navi, welches uns über gefühlte 100 Pässe Österreichs führte. Namen wie Salvesenschlucht, Hahntennjoch, Bschlabs, Schröcken etc. waren für uns bis dahin Fremdwörter. Passend zur aktuellen Verkehrssituation war kurz nach Imst auch eine Gruppe mit alten Traktoren auf Passfahrt. Die Strasse war teilweise so eng, dass das Kreuzen mit dem Gegenverkehr Millimeterarbeit war. Nach rund 7 Stunden Fahrt sind wir froh in Feldkirch auf dem Waldcamping eingetroffen. Es war eine super schöne Gegend aber die Fahrerei hat’s in sich.
Der Wetterbericht brachte starken Regen, welcher uns veranlasste, die letzte Station in Wildaus auszulassen und am Sonntag direkt nach Hause zu fahren. Der Regen begleitete uns bis kurz vor Leuggern und wir konnten bei Sonnenschein den Camper ausräumen. Am Montag wurde unser Camper noch sauber gewaschen und steht nun bereit für neue Abenteuer in der grossen Halle.
Kompliment für diesen Bericht. Ich bin richtig stolz auf Euch.